In der Künzelsauer Innenstadt hat es an der "Waldweihnacht" mal wieder nach Glühwein, Fleischkäse
und Rauch geduftet. Wie seit über 30 Jahren war der CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen)
gemeinsam mit dem EJK (Evangelisches Jugendwerk Künzelsau) auch beim Weihnachtsmarkt 2017 wieder mit
dem aus Fichtenstangen zusammengebundenen Stand vertreten. Seit 1984 wurde der Stand fast jedes Jahr
aufgebaut. Trotz großer Schwierigkeiten genügend Personal zu finden, um den Stand über die lange
Dauer des Marktes zu betreiben, konnte der Stand auch dieses mal wieder an allen neun Tagen
betrieben und auf dem offenen Feuer zubereiteter Glühwein, alkoholfreier Glühwein und gebratener
Fleischkäse angeboten werden. Dabei konnte ein Gewinn von über 2700 € erzielt werden, der zu 100 %
an zwei Hilfsprojekte gespendet wurde.
Die Hälfte davon wird zur Finanzierung der zweiten Jugendreferentenstelle des EJK verwendet. Diese
Stelle wird vom EJK-Förderverein zum großen Teil aus Spenden finanziert.
Der Rest geht an das Projekt "Straßen- und Waisenkinder stärken" des EJW-Weltdienstes in Äthiopien.
Allein in der äthiopischen Hauptstadt Addis Abeba leben mindestens 100.000 Kinder auf der Straße.
Teilweise sind die Eltern gestorben, manche sind aber auch von zu Hause davongelaufen, da ihre
Familien sie nicht ausreichend ernähren konnten oder sie gehen betteln, um damit ihre Familien zu
unterstützen. Sie haben keine Chance jemals eine Schule zu besuchen und werden nie Lesen, Rechnen
und Schreiben lernen.
Der YMCA Äthiopien unterstützt rund 300 Kinder, damit diese bei Pflegeeltern (Foster Families) oder
auch bei einem Elternteil leben können. Außerdem können die Kinder in die Schule gehen und werden
bei der Berufsausbildung oder dem Studium unterstützt. Die Versorgung eines Kindes bei einer
Pflegefamilie kostet rund 40 € im Monat und für Schulmaterial werden 35 € im Jahr benötigt. Eine
weitere Möglichkeit der Unterstützung ist die Vergabe von "Mikro-Krediten" (Seed-Money). Mit einem
einmaligen Startkapital von 380 € wird einer Familie ermöglicht ein Kleingewerbe aufzubauen, um sich
damit auf Dauer selbst zu versorgen. Dies kann zum Beispiel der Verkauf von Kaffee oder Essen an die
Bauarbeiter auf einer der vielen Baustellen im Land sein.
Für die beiden Projekte kann auch direkt gespendet werden:
Fotos: Frank Lutz